Cluster Power-to-Liquid der IASA e.V.
Die IASA hat bereits kurz nach ihrer Gründung die Möglichkeiten von synthetischen, strombasierten Kraftstoffen für die Luftfahrt und deren Alternativlosigkeit erkannt.
Seit 2014 verfolgen wir unterschiedliche Projekte und Aktivitäten mit dem Ziel, PtL-Treibstoffe in den Markt zu bringen.Dabei stehen wir im engen Kontakt mit dem Umweltbundesamt, dem Bundesumweltministerium und dem Bundesverkehrsministerium, deren Verantwortlichen für die Luftfahrt die Alternativlosigkeit der sogenannten „EE-Treibstoffe“ für die Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor absolut bewusst ist.
Als ein Ergebnis dieser Aktivitäten konnte sich IASA ein profundes Wissen zum technischen Herstellungsprozess, verfügbaren Technologien und den noch verbleibenden technischen Herausforderungen erarbeiten. Hierbei war die Mitarbeit in Studien und Arbeitsgruppen wie z.B. dem MKS-Arbeitskreis „Alternative Kraftstoffe“, oder auch die Mitgestaltung der CSR-Richtlinie wertvolle Wissensquellen, die sich die IASA erschließen konnte.
Flankierend dazu wurden die notwendigen Verbindungen in Ministerien und Behörden aufgebaut und Förderprogramme für zukünftige Praxisprojekte identifiziert.Als ein weiteres wichtiges Ergebnis konnten für alle Elemente einer PtL-Produktionsanlage in industrieller Dimension geeignete Industriepartner gefunden und eingebunden werden. Dies gilt insbesondere für die unverzichtbaren Systemkomponenten:
- Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft)
- Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyseurs (je nach Prozess erforderlich)
- Erzeugung von PtL-Crude-Oil mittels Fischer-Tropsch-Reaktor
- Destillation und Aufbereitung (Hydrocracking) zu Kerosin und AvGas
- Herstellung der Treibstoffmischung, Qualitätskontrolle, Distribution und Vertankung
Quintessenz der bisherigen Aktivitäten ist die Erkenntnis, dass mit der vorhandenen und zum größten Teil marktreifen Technologie und innovativen Industriepartnern die wirtschaftliche Produktion von PtL-Treibstoffen aus Erneuerbaren Energien in Deutschland möglich und politisch gewollt ist.
Ausgangslage
Während für bodengebundene Verkehrsmittel Optionen zur Verminderung der Emission von Treibhausgasen bestehen (z.B. E-Mobility), ist der Luftverkehr aus Gründen der erforderlichen Energiedichte von Treibstoffen, deren Speichermöglichkeiten (Flugzeugtanks) sowie der verfügbaren Antriebstechnologie auf kerosinartige, drop-in-fähige Treibstoffe angewiesen.
Neben der Entwicklung immer effizienterer Flugzeuge und Triebwerke ist hierzu der Einsatz nicht fossiler Treibstoffe zwingend. Diese alternativen Treibstoffe müssen nicht nur strenge Luftfahrtnormen erfüllen, sondern auch uneingeschränkt drop-in-fähig, also in jedem beliebigen Verhältnis mit konventionellen Flugtreibstoffen mischbar sein.
Bio-Treibstoffe sind wenn überhaupt nur eine Brückentechnologie in Richtung Dekarbonisierung des Luftverkehrs, sofern für ihre Gewinnung keine fossilen Energieträger genutzt werden. Auf der Basis erneuerbarer Energien realisierte Power-to-Liquid-Lösungen bieten jedoch – sofern wirtschaftlich bzw. konkurrenzfähig darstellbar – auf Dauer die beste Chance, die klimaschädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs signifikant zu reduzieren. Die PtL-Cluster der IASA soll mögliche Realisierungspfade aufzeigen und dazu beitragen, das öffentliche und politische Interesse zu wecken sowie zur unternehmerischen Umsetzung zu ermutigen.
Zielsetzungen des PtL-Clusters
Impulse setzen, das PtL-Thema in der Luftfahrt platzieren und etablieren
Über den PtL-Cluster sollen
- das fachliche, öffentliche und politische Interesse an bislang unbeachteten PtL-Lösungen geweckt,
- potenzielle Player in Industrie und Luftverkehr sensibilisiert bzw. aktiviert sowie
- erfolgversprechende Pfade zur Gewinnung nicht fossiler Treibstoffe für den Luftverkehr unter Einsatz erneuerbarer Energien aufgezeigt,
- PtL-Demonstrationsprojekte entwickelt und realisiert werden.
Community Building / Projekte
Initiierung einer branchenübergreifenden Diskussion zwecks Zusammenführung von Interessenten zur Anbahnung konkreter Praxisprojekte. Schaffung einer Plattform zur Meinungsbildung und Meinungsäußerung hinsichtlich dem Einsatz von EE-basierten CO2-armen Flugkraftstoffen auf Basis der Fischer-Tropsch-Synthese.