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BDL: Politik bremst deutsche Luftfahrt weiter

Jahreszahlen zur Lage der Luftfahrtbranche

Berlin, 4. Februar 2016: Die weltweite Luftfahrt wächst stabil. Doch die Wirtschaftsnation Deutschland bleibt – so der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) -weiterhin deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Weltweit verkauften die Airlines 2015 6,5% mehr Passagierkilometer als im Vorjahr. Im Nahen Osten lag die Steigerungsrate sogar bei 10,0%.  Das Wachstum der deutschen Airlines betrug dagegen nur 1,9%.

Die Passagierzahlen an den Flughäfen stiegen 2015 weltweit durchschnittlich um 6,2%. In Deutschland wuchsen sie um lediglich 3,9% auf 215.986.217 Passagiere. Die Luftfracht in Deutschland ist mit -0,1% sogar rückläufig.

Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft: „Die fiskalischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland hängen der deutschen Luftfahrt wie Blei an den Flügeln. Die Politik muss ihr Versprechen halten, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrt zu erhalten.“

Die Bundesregierung müsse jetzt auf der Grundlage ihrer Markt- und Wettbewerbsanalyse ein schlüssiges Luftverkehrskonzept mit konkreten Entscheidungen auf den Weg bringen. Diese müssen es der deutschen Luftfahrt ermöglichen, ihr Wachstumspotential zu entfalten. Die Branche könne den Anschluss an Wettbewerber und die weltweite Entwicklung nur halten, wenn die Politik unter anderem die wettbewerbsverzerrenden Belastungen aus der Luftverkehrsteuer zurückführe, die noch wenigen Nachtflugoptionen in Deutschland festschreibe und weitere Sonderlasten für die deutsche Luftfahrt abbaue. „Hierzu zählen“, so Siegloch, „die hohen Sicherheitsgebühren an den Flughäfen sowie die DFS-fremden Bestandteile in den Flugsicherungsgebühren.

Auch wenn die Wachstumsprognosen für 2016 insgesamt positiv sind, wird das Wachstumsgefälle zwischen der deutschen und der internationalen Luftfahrt nicht ausgeglichen werden können. Die deutsche und auch die europäische Politik sind gefordert, die Rahmenbedingungen für die Branche zu verbessern. Deutschland und Europa dürfen den internationalen Anschluss nicht verlieren“, so Siegloch.

Zum BDL: Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind die Fluggesellschaften, Flughäfen, die Deutsche Flugsicherung und weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr. Die Luftverkehrswirtschaft ermöglicht Mobilität für jährlich über 200 Mio. Fluggäste und trägt mit dem Transport von Waren im Wert von über 200 Mrd. EUR zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei. Die Luftfahrt beschäftigt in Deutschland mehr als 800 000 Menschen.

Quelle: BDL

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